Niccolò Machiavelli, die Macht und der Schein.

Von MATTHIAS WEIMAYR Aus der EINLEITUNG: "Niccolò Machiavelli ist sicher kein Grüner gewesen. Das heißt aber nicht, daß Grün-Politiker nicht Machiavellisten sein könnten, ja unter bestimmten Umständen sogar sein müßten, weil es Situationen geben kann, in denen die necessità ein politisches Handeln erzwingt, das den durch konkurrierende Parteiinteressen abhanden gekommenen Konsens durch eine Politik des Konflikts ersetzt, die im Ausnahmezustand des Staatsnotstandes auch die Verletzung eigener oder allge-mein anerkannter moralischer Prinzipien in Kauf nimmt, sogar for-dert. Welches sind nun die Umstände, unter denen eine derartige politische Theorie formuliert wird, und unter denen sie jederzeit wieder aufgegriffen und für unterschiedliche Herrschaftszwecke - von Mussolini bis zum modernen Management - instrumentalisiert werden kann? Im Folgenden werden die Grundzüge der von Machiavelli am Übergangs zur Neuzeit entwickelten realpolitischen, bewußt nicht-normativen Regeln der Staatskunst dargestellt. Das soll dazu anregen, für sich selbst die Frage zu beantworten, ob bzw. in welchem Maße die von Machiavelli vor einem halben Jahrtausend aufgedeckten Mecha-nismen und Strategien des Erwerb und Erhalts von Macht und ihres Gebrauchs im Interesse des Staates heute noch gültig sind - und zwar unabhängig davon, ob sie nun wünschens- oder verdammenswert erscheinen."



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