Herfried Münckler: Machiavelli Die Begründung des politischen Denkens der Neuzeit aus der Krise der Republik Florenz
Aus der Verlagsbeschreibung: Machiavelli gilt dem "common sense" als Symbolfigur politischer Skrupellosigkeit. Seit Jahrhunderten haben die einen sich an ihm berauscht, die anderen ihn mit moralischem Pathos bekämpft. Seine politischen Schriften wurden entweder rabiat und oberflächlich zum Zwecke der Rechtfertigung von Machtinteressen ausgemünzt oder in ihrer Geltung auf das Italien zu Beginn des 16. Jahrhunderts eingeengt. Die ambivalente politische Rezeption und die Zwiespältigkeit der wissenschaftlichen Einordnungsversuche signalisieren die paradoxe Aktualität dieses Denkers, ohne jedoch diese Aktualität in den Griff zu bekommen. Die vorliegende Studie stellt sich die Aufgabe, den blinden Schematismus von Ausschlachtung oder Abwehr zu durchbrechen. Das setzt voraus, daß sowohl die realgeschichtlichen Daten, die politische, soziale und ökonomische Geschichte von Florenz, als auch die geistesgeschichtlichen Rahmenbedingungen, die Tradition des politischen Denkens in Antike und Mittelalter, genau erfaßt werden Mitunter in Antiquariaten zu erjagen. |