Bibliographie

Die hier aufgeführte Bibliographie besteht aus zwei Teilen. Zunächst finden Sie, falls Sie sich noch nicht so umfassend mit Michel de Montaigne beschäftigt haben, Buchtipps, wie man beginnen könnte, sich dem Werk zu nähern. Diese Empfehlungen können Sie bei Amazon bestellen. Unten folgt eine bibliographische Liste, wobei sich hinter den angegebenen Büchern kurze erläuternde Kommentare finden.

Sextus Empiricus: Grundriß der pyrrhonischen Skepsis.

 

Montaignes ließ sich in seinem Turm mehrere Sprüche des skeptischen Philosophen Sextus einbrennen.

 

Neben der stoischen und epikureeischen Lebenshaltung bestimmt vor allem die hellenistische Schule der Skepsis Montaignes Denken.

 

Ich kann zusammenfassend nur der hervorragenden Rezension von Ulrich Leininger zustimmen:

"Die Welt der Philosophen läßt sich dreiteilen: In Dogmatiker, Akademiker und Skeptiker. So unterrichtet uns Sextus Empiricus zu Beginn. Die Dogmatiker glauben, die Wahrheit schon gefunden zu haben, die Akademiker halten sie für unerkennbar, und die Skeptiker sind noch auf der Suche (skeptesthai [griech.] = (unter)suchen, betrachten). Sextus Empiricus (um 200 n.Chr.) hat im "Grundriß der pyrrhonischen Skepsis" die Lehren der älteren Skeptiker, deren Werke größtenteils verloren gegangen sind, umfassend dargestellt. Allen skeptischen Argumenten ist eines gemein, und darin unterscheiden sie sich wesentlich von der übrigen Philosophie: Die pyrrhonischen Skeptiker behaupten niemals etwas; sie geben nur wieder, wie die Dinge ihnen erscheinen, sie beschreiben lediglich ihren eigenen Gemütszustand, ohne dabei von den tatsächlichen Verhältnissen in der Welt zu sprechen. Heute mag die Denkweise der antiken Skeptiker fremd und bisweilen bizarr erscheinen. Viele gegenwärtige Philosophen scheinen anzunehmen, die skeptische Lehre sei höchstens von historischem Interesse. Aber die vielfältigen Argumente, die Sextus vorlegt, haben noch immer Gültigkeit, und sie alle sind darauf ausgerichtet, den übereilten Glauben der Dogmatiker, die Wahrheit schon gefunden zu haben, gründlich zu erschüttern. Die Probleme, die Sextus aufwirft, sind bis heute nicht gelöst, und eine überzeugende Antwort auf die "5 Tropen Agrippas", die zur Urteilsenthaltung zwingen sollen, ist nicht gefunden. Die Urteilsenthaltung, mit der schließlich die Seelenruhe, die Ataraxie einhergeht, das ethische Ziel der Skepsis, ist auch heute, und vielleicht gerade heute, erstrebenswert: Im wilden Durcheinander politischer Strömungen und oberflächlicher, aber umso hartnäckigerer Meinungen kann der betrachtende, suchende Blick des Skeptikers nur dienlich sein."